Absatz zwei

»Sie verlieren Ihren Leser im zweiten Absatz!« sagte mir ein erfahrener Magazin-Schreiber. Und richtig. Der erste Absatz ging noch. Im zweiten Absatz offenbarte sich dann die ganze Fülle und Banalität der endlosen Geschichte. Der geneigte Leser konnte nur fliehen. Wenn wenigstens der letzte Absatz kurz genug gewesen wäre, um ihn schnell zu finden und als kleinen Happen noch mitzunehmen, vor dem Umblättern!

Der zweite Absatz muß leicht sein – oder lang und unnötig für den oberflächlich sich Informierenden. Vielleicht setzt der aus dem Gleis Gesprungene ja wieder auf, weiter hinten.

Mir gelingen keine leichten, lockeren zweiten Absätze. Ich schreibe auch nicht »Magazin«. Also baue ich da alles hinein, was schwer und unerklärlich ist an der Sache, von Akronymen bis zu Aber-auch-anders-Abwägungen, die wirklich nur dem Fachmann zeigen, daß ich auch einer sein will. Möge der Neuling drüberlesen, wenn er will.

Die Schlußfolgerung steht am Ende: Das sollten Sie sich merken.

(Und Absatz eins behandelt ein separater Tip!)

Fritz@Joern.Dewww.Joern.De – ©Fritz Jörn MIM
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