Absatz eins

Der erste Absatz machts: die Meldung, die Geschichte, den Flop. Am ersten Absatz wird gebastelt und gefeilt, wird umgetextet, neu geschrieben – und verzweifelt, wenn es gilt, ihn nachträglich zu reparieren. Am ersten Absatz scheiden sich die Geister.

Der erste Absatz ist entweder die Meldung oder der »Einstieg«. Die Meldung sei kurz und klar und faktisch, sei: was, wie, wo, wann. Schon das Warum gehört nach weiter unten, das Wozu ganz gestrichen, besonders, wenn es bloß »die Kompetenz unterstreicht« oder »stochastische Paradigmenwechsel einleitet«. Und wer für den ersten Absatz einer Meldung keine Fakten hat, der läßt sie lieber ganz.

Bei Geschichten – Magazingeschichten, Berichten, längeren Artikeln – ist der Einstieg eine Geschichte. Da geht ein kleiner Mann die Treppe hinauf zum Olymp des Kommenden. Er nimmt den Leser bei der Hand, nimmt ihn hinein in das, was Sie ihm zeigen wollen. Deshalb sollte er nett sein, anregend, apart, überraschend, humorvoll vielleicht, dieser erste Absatz einer Story.

Danach gilt es nur, den Leser nicht mehr zu verlieren. Das aber ist eine andere Geschichte – siehe Absatz zwei.

Fritz@Joern.Dewww.Joern.De – ©Fritz Jörn MIM
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