Euphemismen und der Wettbewerb

Lorenz Schumacher fragt sich, wie einer wirklich konkurrenzlos gut sein kann, wenn's doch schon lange keine »Konkurrenz« mehr gibt, sondern bloß »Mitbewerb«?

Die ›Konkurrenz‹ ist hart, der ›Mitbewerb‹ hingegen sanftklingend. Wir haben vor Jahren eine Anzeige gemacht, in der »Konkurrenz« hätte in der Schlagzeile hätte stehen sollen. Wir haben dann aber getextet: »Wenn sich Ihr Unternehmen gegen große Wettbewerber durchsetzen will, sollten Sie den Großrechner einsetzen, der das auch macht.« Selbst daraufhin bekam ich Zoff aus der Schweiz, die dort »Wettbewerber« noch zu stark fanden ...

Ja, lieber Lorenz, Euphemismen - Beschönigungen - und Pleonasmen - doppelt und dreifach Gemoppeltes - gibt's ubiquitär - allüberall -: So spricht selbst die Abteilung ›Human Resources‹ (Menschenquellen?) - vulgo ›Personalabteilung‹ - traditionell von ›Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern‹, selbst wenn im engeren Sinn nicht Arbeiter sondern Angestellte gemeint sind, und das ist ja auch recht so (siehe meinen Tip gegen die Innen), anderswo werden diese dann »freigestellt«.

Sie sehen, das war noch bei Tandem Computers. Ich selbst wurde da im Februar 1992 freigestellt ... Geschadet hat's nicht!

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