Zwischentitel

Wenn Sie mal was Langes schreiben, dann denken Sie an Zwischentitel, möglichst an »sprechende«. Man macht sich ja seit der Schule so seine Gliederung: Einleitung, Ausführung, Zusammenfassung und Schluß. Immer öfter macht man's aber nicht mehr wie in der Schule, beginnt mit einer Geschichte, läßt Beteiligte sprechen, vertieft zwischendurch Einzelheiten, bringt Nutzen und Gewinn der Sache vorne oder hinten - kurz, es geht inzwischen ganz schön durcheinander. Hauptsache der Leser bleibt »dran«.

Gliederung sichtbar machen

Manche Zeitungen heben dann zwischendurch einzelne Sprüche hervor. Darüber können wir ein andermal schreiben. Romanschriftsteller - und schreiben wir nicht alle Romane? - überschreiben ihre Kapitel mit »Kapitel römisch Eins« bis, nun ja, je nach Tolstoi. Aber: »Achtes Kapitel« - was sagt uns das? Nichts! »Zusammenfassung«? Die müssen wir lesen, um sie zu bekommen.

Überschriften sollen etwas sagen

Mein Vorschlag also: Setzen Sie »sprechende Zwischentitel«. Das ist ganz einfach: Sie lesen ein Stück Text, überlegen sich, was drin steht, und schreiben das drüber. Dem Leser tun Sie damit den Gefallen, daß er schon aus der Überschrift sieht, worum es geht, sich selbst, daß möglichst Sie und nicht er die Quintessenz herausquetscht.

Und noch ein Trick: Lassen Sie Ihre Kapitel so anlaufen, daß man zur Not dort zu lesen anfangen kann. Führen Sie Rückbezüge auf das Vorangegangene voll aus; also nicht »Die obengenannte Überlegung führt weiter zum Vorteil, daß ... « sondern »Gute Zwischentitel lassen's den Leser schneller überblicken. Deshalb ... «

Nicht wahr?

Fritz@Joern.De - www.Joern.De - ©Fritz Jörn MIM

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