DIESER TIPP IST VERALTET.
E-POST HAT SEINEN DIENST EINGESTELLT.
BALD KOMMT DE-MAIL, QUATSCH AS WELL …
fj Mz 2009
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Nur wer E-Mail richtig schreiben kann, darf diesen Tipp lesen!

Ein E-Mail-Tipp, für alle, die T-Online nutzen und nicht als @T-Online auftreten mögen:

Bei T-Online nicht immer als »...@T-Online.De« erscheinen

Nehmen wir an, Sie haben, so wie ich, eine E-Mail-Adresse mit einem besonderen Namen. Bei mir ist das »...@Joern.De« (oder »...@joern.de«, Groß- und Kleinschreibung sind bei E-Adressen ganz egal!). Und der Lieferant Ihrer Domäne, im Beispiel »Joern.De«, leitet alle an Sie dorthin gerichtete Post zu Ihrem T-Online-E-Mail-Fach weiter. Für den Internet-Netzzugang nutzen Sie T-Online.
   Wenn Sie nun schlau waren, so war es Ihnen gelungen, Ihre ausgehende Post mit Ihrem persönlichen Absender zu versehen, indem Sie sich bei T-Online des SMPT-Servers »smtprelay.t-online-de« und nicht des gewöhnlichen »mailto.t-online.de« bedienten. Dazu bedurfte es einer
extra Anmeldung1. Das kostet aber seit Februar 2003 zusätzlich Geld: 2,95 Euro im Monat!

Hier nun eine kostenlose Lösung dieses kleinen Problems, selbst ausprobiert, nach dem welschen Motto: fatta la legge, trovato l’ inganno – ists Gesetz grad frisch gemacht, ist ein Umweg gleich gefunden ...

Entweder Sie fragen Ihren Domänen-Lieferanten nach einem Postfach dort (das oft umständlich zu bedienen ist), oder Sie suchen sich einen weiteren Mail-Dienst (nicht Internet-Zugangsdienst, das sind zwei getrennte Schuhe!), der das Versenden von Mails mit beliebigem Absender erlaubt. T-Online, GMX usw. tun das nicht, aber zum Beispiel der hochmoderne E-Mail-Dienst der guten alten gelben Deutschen Post, zu erreichen unter www.Epost.De. (Eigentlich sollte ich die auch boykottieren, denn selbst die können E-Mail nicht richtig schreiben! Außerdem muss man auf einmal doch Werbung in Kauf nehmen.) Dort eröffnen Sie sich gratis und franco ein E-Postfach.
   Aber Achtung: Seit dem 20. 2. 3 muss man für Pop- und SMTP-Mail überraschenderweise die Variante »ePOST PLUS« nehmen. (Das ist immer wieder derselbe Trick bei billigen E-Mail-Diensten: Zunächst wird man zu einer kostenlosen E-Mail-Adresse verführt; doch kaum hat man sie rundherum bekanntgemacht, ändern sich die Geschäftsbedingungen!) Wörtlich bedeutet das: »Abruf und Versand Ihrer eMails über POP3/SMTP und eMail-Filter – gibt’s bei ePOST PLUS. Voraussetzung für die Nutzung von ePOST PLUS ist Ihre Zustimmung zur Verwendung und Weitergabe Ihrer Adressdaten. Dadurch erhalten Sie künftig Produkt- und Serviceinformationen von Partnerunternehmen der Deutschen Post. Weitere Kosten entstehen für Sie nicht.« Zu Pop- und SMTP wird erklärt: »Diese Funktion steht ausschließlich unseren ePOST Plus und ePOST PREMIUM Kunden zur Verfügung. In den Leistungspaketen ePOST BASIC ist diese Möglichkeit nicht enthalten.« (Beides wörtlich mitsamt den Rechtschreibfehlern; Hervorhebungen von mir.) Insgesamt habe ich mit Epost aber gute Erfahrungen gemacht und noch nie eine Werbung bekommen. Ein kleiner Haken ist, dass Sendungen > 1 MByte nicht möglich sind. Die kann man dann ja ausnahmsweise über T-Online aussenden, und für das eine Mal die T-Online-Absenderadresse tolerieren, nicht wahr? Wer einen anderen guten und kostenlosen Maildienst mit offener Absenderangabe findet, den bitte ich um einen Hinweis an mich!
   Sie tippen (dort oder hier) auf »
Noch keine Adresse bei ePost? Dann aber schnell – hier klicken und anmelden!«. Eine erste von drei Anmeldeseiten zeigt sich, und Sie tragen sich ein. Es sind nur deutsche Briefpostadressen zugelassen, und die Adresse wird anschließend geprüft. Bei »EMail-Adresse für Anmeldebestätigung« (schon wieder E-Mail anders geschrieben, und schon wieder falsch!) tragen Sie Ihre Wunschadresse bei Epost ein – doch Achtung, die Epostler hättens gerne in der Form »Vorname.Nachname@Epost.De«, sonst erscheint:

Epost-Registrierung

Ändert man das brav zu »F.Joern@Epost.De«, dann klappts auch – doch präzise, wie die Post nun einmal ist, wird der Vorname dennoch ausgeschrieben, und das fiktive Fach lautet jetzt »Franzl.Joern@Epost.De«!
   Man sollte noch einen weiteren Fragebogen ausfüllen, kann den aber auch ohne Eintragungen gutheißen. Schon hat man sein Postfach. Oder doch nicht ganz? Sollten Sie nicht im Telefonbuch stehen, dann müssen Sie warten, denn:

Epost-Adressenpruefung

Nur wer richtig im Adressbuch steht, der bekommt sein neues Postfach sofort voll eingeschaltet!
   Damit sind Sie stolzer Besitzer eines nagelneuen, kostenlosen E-Mail-Postfachs bei der Post, und können über
https://mail.Epost.De oder weniger direkt immer über www.Epost.De nach Eingabe Ihres Namens (hier Franzl.Joern) und Ihres selbstgewählten Passworts hineingucken. Selbst wenn Sie um den Aktivierungskode gebeten werden und ihn noch nicht haben sollten, so können Sie trotzdem bereits Mail empfangen.

Epost-Aktivierungskodefrage

Das Epost-Fach gestattet sogar eine weitere Alias-Adresse, bietet 9 MByte Platz, Anhänge dürfen bis 6½ MByte lang sein, und sogar E-Mail-Weiterleitung ist möglich, was sich vielleicht zur Sicherheit empfiehlt, wenn man das Fach sonst nie abruft – wir kommen noch darauf (Stand Februar 3).

Doch darum und um die praktische Webmail-Funktion war es uns gar nicht gegangen ... Wir wollen hier Epost nur zum Versenden unserer Mail verwenden, nicht einmal dort Mail bekommen. Freilich kann man jetzt in Outlook ein neues Mailkonto einrichten; Pop- und SMTP-Server heißen gleichermaßen »mail.epost.de«, arbeiten nur ohne »Anmeldung durch gesicherte Kennwortauthentifizierung«, und das steht alles bei Epost unter »Fragen und Kontakt«, »+ Pop3, SMTP mit Outlook etc.«.
   Denn wir machen nur dies: Wir gehen in Outlook über Extras, Konten auf unser T-Online-Konto und klicken rechts die Eigenschaften an. Auf der Karteikarte »Allgemein« steht der bürgerlich Namen und die gewünschte E-Mail-Adresse, bei mir »Fritz@Joern.De«:

E-Mail-Konto Allgemein

Das lässt Sie beim Empfänger dann auch so erscheinen, und Antworten werden automatisch richtig adressiert.

Doch jetzt, auf dem Albumblatt »Server«, da kommt der Knüller:

E-Mail-Konto Server

Sehen Sie: Für den T-Online-Posteingang heiße ich F.Joern@T-Online.De. Beim zugehörigen Kennwort braucht nur irgendetwas eingetragen zu sein, denn T-Online prüft meine Berechtigung schon bei der Einwahl ins Internet, die ich ja mit T-Online mache. (Alle Beispiele mit Outlook 2000)
   Als Postausgang verwende ich hier aber den SMTP-Sever der Post, »mail.epost.de«. Und weil mich der durch die Einwahl über T-Online (oder irgendeine andere) ja nicht kennt, so habe ich das Häkchen »Server erfordert Authentifizierung« angeschaltet. Aber welche? Schnell hier auf »Einstellungen« geklickt, und eingetragen:

E-Mail-Konto Postausgangsserver-Anmeldeinformationen

Der »Fritz.Joern« hier ist mein neuer Name bei Epost, und das Kennwort ist das Epost-Kennwort. Man sollte übrigens die »Anmeldung durch gesicherte Kennwortauthentifizierung (SPA)« nirgends einschalten.
   Das wars dann schon. Alles andere wie üblich. Bitte (wenige) weitere Fragen und (viel)
Lob an mich, denn viel Zeit hat das hier schon gekostet!

Wer mehrere E-Mail-Konten hat und sie routinemäßig abfragt, dem empfehle ich auch für all die anderen Konten das Senden mit Epost: Er hat dann gewiss keine Werbung unten dran, bekommt gleich den Absender, den er immer haben will, und vermeidet vor allem Sende-Zurückweisungen des Type »we do not relay«. Denn Outlook beantwortet Post nicht über das eingestellte »Standard«-Konto, sondern über den jeweiligen Dienst. Bekomme ich Compuserve-Post, die ich (eingewählt über T-Online) durchaus lesen kann, so will Outlook später einmal meine Antwort wieder über Compuserve versenden, wenn ich nicht augfepasst habe und »senden mit« richtig wählte. Das geht dann natürlich nicht, weil ich über T-Online oder einen anderen Internetdienst im Netz bin. Compuserve schimpft: »we do not relay« – für Fremde geben wir nichts weiter! (Wer allerdings Neben-Postfächer zum Schutz seiner wahren Identität nutzt, wird geflissentlich über denselben Maildienst antworten.)
   Der ganze Trick geht natürlich prinzipiell auch mit anderen Postdiensten als mit der Epost der Post, sofern sie Ihnen als Versender ähnlich entgegenkommen wie Epost.

»Warum aber ist das alles so umständlich?« fragen Sie sich jetzt hoffentlich! Es gibt gute Gründe dafür.
   In alten Zeiten war es elektronisch genau so wie bei Briefen: Eingehende Post landete in Fächern, zu denen nur der Empfänger einen Schlüssel hatte – gerade so wie in einem Miethaus mit vielen Parteien. Diese privaten Fächer werden vom elektronischen »Post Office Protocol«, Pop, vor Postraub geschützt. Abgehende Post hingegen konnte man in jeden Postkasten werfen; der war offen und ungeschützt, wie es die körperlich-gelben am Straßeneck immer noch sind. Doch seit immer mehr anonyme Massenmails versandt werden, wollen die Postversender – elektronische Server mit SMTP, dem »simple mail transfer protocol« – genau wissen, wer ihnen Post einwirft. Dafür gibt es mehrere Mechanismen. Im einfachsten Fall, etwa bei T-Online, muss man das Internet über denselben Versorger betreten haben, ist also gut bekannt. Andere SMTP-Server verlangen vor dem Senden zwecks Identifizierung das Pop-Lesen von Post, was dazu führt, dass uneingeweihte Sende-Leser mit Outlook ihre Post immer erst wie wunderbar beim zweiten Anlauf loswerden. Wie man Lesen vor Senden trickreich erreicht, steht in meinem Tipp zu »Pop- und SMTP-Betrieb: E-Mail mit GMX und Microsoft Outlook«. Das modernste Verfahren ist wohl die direkte Anmeldung beim SMTP-Server, so, wie es Epost erwartet. Da gibt man diesem Sende-Server sein Kennwort direkt, und schon lässt sich, egal wie und wo man eingewählt hat ins Netz, von überallher Post senden – selbst, wie gesagt, von T-Online! Die Fehlermelung »we do not relay« wird vermieden. Absende- und Antwortadresse können frei gewählt werden, denn aus den Internetkopfzeilen erhellt dennoch stets der wirkliche Absender. Um die zu sehen, klicken Sie in Outlook bei geöffnetem Brief auf Ansicht, Optionen, und sehen etwa in der Mitte der Kopfzeilen beispielsweise: Received: from Thinkpad240 (62.157.58.74) by mail.epost.de (6.7.015) (authenticated as Fritz.Joern@epost.de).
Spicy Pork and MeatEs ist einfach wichtig, dass Post nicht mehr anonym ins Netz gejagt wird, sonst ersticken wir alle noch an Schrott (Junk, Spam – dagegen empfehle ich Outlook-Nutzern übrigens sehr Cloudmark.com). Wird Illegales versandt, so muss der Versender notfalls sagen können, wer es gewesen ist – das ist in unser aller Interesse!

Kleines Glossar zum Thema
E-Mail :: elektronische Post, E-Mail. Bitte tun Sie mir den Gefallen und schreiben das wirklich nur so!
E-Mail-Konto :: elektronisches Postfach im Internet bei einem der vielen Dienste, nicht verwechseln mit:
Internet-Serviceprovider :: Dienst (typisch die Telefonnummer), der Sie ins Internet lässt
Pop :: Post Office Protocol, Abfrageverfahren für elektronische Post
Pop 3 :: Die gängige Version von Pop
Imap :: Internet Message Access Protocol , moderneres Verfahren zum Postabruf à la Pop
posten :: sprichs wie prosten ohne r, also englisch aus, oder sag gleich (ver)senden.
SMTP :: Simple Mail Transfer Protocol, E-Mail-Sendeverfahren. Die Bezeichnung »transfer«, Weiterleitung, ist ähnlich wie das »to relay«, weitergeben, historisch, weil ein Kasten für abgehende Post sie schnell weiterreichen soll!
SMTP-Auth :: Verfahren. Der SMTP-Server erfordert Authentifizierung (Anmeldung).
SPA :: Secure Password Authetication. Ihr Passwort wird verschlüsselt übertragen. Geht aber nur, wenn der Server das auch versteht!
Spam :: unerwünschte Nachrichten, die Pest! Der amerikanische Ausdruck entstammt einem Sketch von Monty Python, in dem er nur immer wieder »Spam« sagt, ein Begriff für Dosenfleisch (spicy pork and more).
SSL :: Secure Socket Layer. Der ganze Postverkehr wird verschlüsselt abgewickelt. Geht aber nur, wenn auch der Server das kann!

Ja, da gibts noch einen weiteren Tipp zu »Pop- und SMTP-Betrieb: E-Mail mit GMX und Microsoft Outlook«
und einen FAZ-Artikel vom 13. 5. 3: Warum das elektronische Postfach manchmal klemmt.
Meine Sprach- und andere Tipps
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