Alles, was Sie immer schon über Sprache wissen wollten, über die deutsche, Anregungen, Fragen, Diskussionen, das gibt es in schier unendlicher Fülle im Internet, und zwar in Diskussionsgruppen. Aufgefallen ist mir die »Newsgroup« Faql.De: http://faql.de. Angeklickt öffnet sich dem Newsgroup-Anfänger eine Welt der Fragen und Antworten – aber Achtung: Wer gleich dumm losfragt, wird angerüffelt. In diesen Gruppen herrscht eine Etikette, eine Usancenreiterei, die der leichten Erreichbarkeit, der Offenheit der Foren sanft (oder grob) entgegensteuert. Verfahrensfragen (wie das Nach-unten-Stellen der Frage beim Antworten, nur auszugsweise zitiert und mit Größer-Zeichen > kenntlich gemacht) und Inhaltliches erfährt man meist aus einer zugehörigen Sammlung von FAQs, Frequently Asked Questions. Bevor man in den Raum hineinruft sollte man sie gelesen haben, oder wenigstens sein Thema dort gesucht haben.
   Zwei sehr umfangreiche Kompendien kann ich empfehlen, Ralph Babels »FAQ-Liste deutsche Sprache« (FAQ: Frequently Asked Questions, häufige Fragen) auf http://faql.de/deutsch.html und Jörg Digmayers »Sammlung häufig registrierter Anfragen«, genannt »Sahara«: www.Schweinebildchen.De/Sahara.html, honi soit qui mal y pense ...
   Noch ein Wort zur Technik der Diskussionsgruppen. Sie ist älter als das Internet und beruht auf einem System kommunizierender Server, die man sich ruhig wie kommunizierende Röhren vorstellen kann. Die Server – einfach über ein Netz erreichbare Rechner – halten die Diskussionsbeiträge gespeichert und gleichen neue Inhalte von Zeit zu Zeit untereinander ab. Das führt dazu, dass dasselbe Diskussionsforum oft über verschiedene Rechner und Wege erreichbar ist, zuweilen nur zum Lesen, anderswo auch zum Dazuschreiben. Am bekanntesten war das »Usenet«, www.Deja.com mit über 1 TByte Daten und seit 1955 über 600 Millionen Beiträgen. Es hat am 12. Februar 2001 seinen Dienst eingestellt und wurde von der Suchmaschine Google aufgekauft, die seither dort Suche anbietet (http://groups.google.com).
   Für Sprache ist die Diskussionsgruppe »de.etc.sprache.deutsch« bekannt, die von T-Online-Nutzern zum Beispiel gut über »news://news.t-online.de/de.etc.sprache.deutsch« erreicht werden kann – einfach ins Adressfeld des Browsers tippen oder hier anklicken, besser noch: sich erst auf http://faql.de darüber informieren und von dort »einsteigen«! Strenggenommen gibt es für die Diskussionsforen eigene »Newsreader«, Browser-ähnliche Programme, die ganz auf das Frage-und-Antwortspiel der Diskussionen eingestellt sind. Sie imitieren sozusagen News-Server im Kleinen: Werden sie auf ein neues Forum angesetzt, so fragen Sie den Anwender erst einmal, wieviele der (historischen) Beiträge sie für ihn einlesen sollen. Meist werden dann nur die »Kopfzeilen«, also die Betreffs, eingelesen. Klickt man später auf so einen Kopfeintrag, so versucht der Reader, den Inhalt zu lesen, muss dazu aber online sein. Kurz: Geht man weit zurück, so kann das lange dauern, man bekommt dann aber auch Antworten für die häufig am Anfang gefragten einfachen Dinge.
   Typischerweise muss man sich in Foren anmelden, bevor man mitreden darf. Wie bei anderen heiligen Handlungen sollte man den Zeremonien erst eine Weile lang lauschen, bevor man sich zu Wort meldet und »mitsingt«.
   Viele Suchmaschinen ignorieren Diskussionsgruppen, schon weil ihre Inhalte nicht auf platten HTML-Seiten stehen sondern in veritablen Datenbanken. Google ist, wie gesagt, inzwischen mit von der Partie: http://groups.google.com oder ganz gewöhnlich auf Google gehen und dort »Groups« anklicken oder – noch mutiger – direkt ein Thema suchen, denn gelegentlich führt selbst normale Internet-Suche zu Einträgen in Foren!
   Ich wünsche Ihnen schöne Erlebnisse auf Ihrer Sprachreise durch Foren und Netze!