Wegen regiert den Genitiv

Meinetwegen können Sie ruhig »wegen wem« sagen – denn »umgangssprachlich« nennt der Duden den Dativ mit wegen: wegen dem Kind sei’m Husten...

Ordentlich hochsprachlich und geschrieben ist aber nur »wegen des«, noch höher, also »gehoben« ist »des ... wegen«: »Der hohen Preise wegen, nicht von wegen dem Profit.« Freilich gibt’s wie immer Ausnahmen: »wegen meiner« ist »landschaftlich« süddeutsch, meinethalber. Und alleinstehende, stark gebeugte Hauptwörter bleiben bei wegen neuerdings oft faul und ungebeugt: wegen Diebstahl, wegen Umbau. Schade. Auch wenn in der Mehrzahl der Genitiv ohnehin gar nicht wie ein Genitiv aussieht: Da ist wegen Geschäften richtig, wegen Geschäfte, das kläng’ nicht gut. Meinet-, deinetwegen, von Amts wegen, wegen etwas anderem – und von wegen (umgangssprachlich für Pustekuchen).

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Die Anregung zu diesem Tip kam von Ernst Bauer, die Einzelheiten aus dem Duden, Stichwort »wegen«.14. August 1991