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Direkt zur Geschichte der Ersten Brünner

Festschrift

Erste Brünner Maschinenfabriks-Gesellschaft

Mai 1973

Treffen der »Ersten Brünner Maschinenfabriks-Gesellschaft« München, 25./26. 5. 1973

Das erste Mal nach 27 Jahren trafen sich die Kolleginnen und Kollegen der ehemaligen Ersten Brünner Maschinenfabriks-Gesellschaft in München.
   Im »Dachauer Stüberl« des Löwenbräu-Kellers erwartete die Teilnehmer eine festlich geschmückte Tafel im Blickfeld eines mit einem goldenen Lorbeerkranz gezierten Firmenzeichens der Ersten Brünner, darunter ein Bildnis des am 1. 2. 1972 verstorbenen neunzigjährigen Generaldirektors Hödl.
   Nach einem gemeinsamen Essen leitete ein Senioren-Streichquartett des Kollegen Bauer mit einem Mozart-Quintett den eigentlichen Festabend ein. Sodann ergriff Kollege Prof. Dr. Höger zu seiner Begrüßungs- und Festrede das Wort. Auf herzliche Weise begrüßte er die aus nah und fern erschienenen Kolleginnen und Kollegen, im besonderen die Tochter des verstorbenen Generaldirektors, Frau Marianne Spraiter-Hödl. Eine Reihe von Glückwunschschreiben und Telegrammen von verhinderten Kollegen wurde verlesen, worauf Kollege Höger zu einer besinnlichen Gedenkminute aufforderte für alle jene Kollegen, die in letzter Stunde beim Volkssturm ihr Leben lassen mußten, für jene, die unter der seelischen Belastung einer unsicheren Zukunft den Freitod wählten, für jene, die beim Brünner Todesmarsch unter der Last der Entbehrungen und der Heimatlosigkeit zusammenbrachen und für jene Kolleginnen und Kollegen, die seit der Vertreibung bis zum heutigen Tage uns im Tod vorangegangen sind.
   In seiner weiteren Rede gab Kollege Höger einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Ersten Brünner, von der Gründung im Jahre 1821 an, bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem Generaldirektor Hödl nach einer kurzen Konferenz mit einem kleinen Häuflein seiner engsten Mitarbeiter, gemeinsam mit Direktor Krischker, die Räume und Hallen der Ersten Brünner verließ.
   Mit einem eindrucksvollen Nachruf für den verstorbenen Generaldirektor Hödl über seine erfolgreiche und gemeinnützige Tätigkeit als Waldbauer in seiner neuen Heimat Bozen und Sarnthein sowie über seine große Beliebtheit und Wertschätzung dort, die anläßlich seines Begräbnisses zum Ausdruck kam, beendete Kollege Höger seine Ansprache.
   Es folgte nun der gemütliche Teil des Abends, der durch die dargebotenen Ergötzlichkeiten und Anekdoten aus dem Leben der Ersten Brünner einen schönen und aufgeschlossenen Verlauf nahm.
   Für den nächsten Tag war nach einem Treffen um 8.30 Uhr am Marienplatz ein reichhaltiges Programm vorgesehen. Ein Stadtbummel durch die sehr ansprechende Fußgänger-Freizone, eine Stadtrundfahrt, ein Besuch des Olympia-Geländes, eine Fahrt zum Starnberger See mit Überfahrt nach Berg, ein Spaziergang zur Votiv-Kapelle (zum Gedächtnis an Ludwig II. errichtet) und anschließend bei herrlichstem Wetter eine Kaffeestunde auf der See-Terrasse von Schloß Berg, füllten den Tag reichlich aus. Die S-Bahn brachte die Teilnehmer wieder zum Marienplatz zurück, wo das Treffen nach herzlicher Verabschiedung und mit dem Ausdruck aufrichtiger Freude endete.

Festrede

gehalten von Kollegen Prof. Dr. techn. Rudolf Höger

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, sehr verehrte Gäste,

Sie werden sieh vielleicht wundern, daß ausgerechnet ich junger Hupfer mit ganzen dreieinhalb Jahren Dienstzeit in der Ersten Brünner zu Ihnen spreche. Aber unser Festkomitee, dem wir diesen schönen Abend verdanken, und dem unsere Kollegen Bauer, Kohoutek und Seibt angehören, fand keinen Ungeeigneteren und betreute mich damit, Sie aus ganzem Herzen zu begrüßen und einen kleinen Festvortrag zu halten. Ich habe diese ehrenvolle Aufgabe aber sehr gerne übernommen. Wenn ich auch nur verhältnismäßig kurze Zeit der Ersten Brünner angehörte, so muß ich rückblickend doch feststellen, daß ich mich während meiner ganzen Berufszeit nirgends mehr so wohlgefühlt habe wie unter den Kollegen des Turbinenbüros. Es hat mich deshalb aufrichtig gefreut, daß sich bald nach Kriegsende in Nürnberg eine kleine EB-Ortsgruppe bilden konnte, die jedes Jahr um die Weihnachtszeit in Nürnberg einen Kameradschaftsabend veranstaltete.
   Ich glaube, wir alle freuen uns, heute auch eine Reihe von Gästen in unserer Mitte zu haben. Eine besondere Ehre für uns ist es, auch die Tochter unseres unvergessenen Generaldirektors, Frau Spraiter-Hödl, besonders herzlich begrüßen zu dürfen.
   Eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die am Kommen verhindert waren, haben uns liebe Grüße gesandt und uns einen schönen und frohen Verlauf unseres Treffens gewünscht. Es sind dies die Kolleginnen Frau Stejskal und Frau Vrbka und die Kollegen Fridetzky, Gärtner, Gruner, Machaczek, Molak, Motel, Pazofsky, Schmidt, Sedlak, Swietochowsky und Watzke. [In der Originaldrucksache fehlen Akzente... fj]
   Der Kreis von ehemals rund 630 Beamten und Angestellten ist im Laufe eines reichlichen Vierteljahrhunderts auf ein Fünftel zusammengeschmolzen. Wir wollen der Heimgegangenen in einer stillen Minute gedenken. Gedenken wollen wir auch jener, die kurz vor dem Zusammenbruch zum Volkssturm einrückten und ihr Leben hingaben, und auch jener, die unter der seelischen Last der hereinbrechenden Katastrophe den Freitod wählten. [Dann bedankt sich der Redner beim Streichquartett.]
   Nun muß ich mich noch meiner zweiten Aufgabe entledigen. Ich möchte einiges über das Entstehen, den Aufstieg und das Vergehen unserer Ersten Brünner sagen. Hierzu wäre ich nicht in der Lage, wenn mich die Kollegen Bauer und Kohoutek, ferner die Kollegen Bammert und Molak, nicht in umfangreicher Weise mit wertvollen und ausführlichen Unterlagen versorgt hätten. Ihnen gilt mein aufrichtiger Dank. Das mir zugeleitete Material ist nun aber so reichhaltig ausgefallen, daß ich Sie, liebe Festgäste, um Entschuldigung bitten muß, wenn aus der Festrede eine Festlese wird. Ich weiß sehr gut, daß eine solche Lese ein recht mangelhafter Genuß ist, aber es geht leider nicht anders.

Die Geschichte der Ersten Brünner beginnt im Jahr 1814. Damals wurde in Schlappanitz [Slapanice, fj] von dem aus Württemberg stammenden Johann Reiff und seinen Gesellschaftern eine Spinnerei gegründet, die sich auch mit der Herstellung von Textilmaschinen befaßte. Nach Reiffs Tod übernahm Heinrich Alexander Luz im Jahre 1821 den Betrieb; er wandte sich in erster Linie der Herstellung von Dampfmaschinen zu. Die erste Dampfmaschine (in Balancier-Bauart) ging bereits 1824 in Betrieb, sie leistete 4 PS. Seit jener Zeit bis zum Höhepunkt seiner Entwicklung im Jahre 1945 waren Dampfmaschinen und Dampfturbinen die tragenden Säulen des Unternehmens. Ihnen verdankt die Erste Brünner ihren Weltruf.
   Im Jahre 1836 wurde der Betrieb von Schlappanitz nach Brünn verlegt, und das Werk an der Olmützer Straße errichtet. Der Bau von Dampfmaschinen (Bauarten Farcot und Corliss) mit Leistungen bis 33 PS bildete weiterhin den Schwerpunkt der Fertigung.
   Im Jahre 1872 erfolgte der Zusammenschluß des Luzschen Werkes mit der Maschinenfabrik Bracegirdle zu einer Aktiengesellschaft unter dem Namen »Erste Brünner Maschinenfabriks-Gesellschaft«. Die lebhafte Entwicklung des Dampfmaschinenbaus führte unter Oberingenieur Hauber 1880 zum Bau von Collmann-Maschinen, ferner Zwillingsdampfmaschinen, Dampfmaschinen in Tandem-Bauart und 1895 zur Fertigung raschlaufender stehender Dampfmaschinen. Eine Dampfmaschine Bauart Lentz von 1000 PS wurde auf der Pariser Weltausstellung 1900 gezeigt und trug Lentz die goldene Medaille ein.
   Das Jahr 1901 brachte die Übernahme des Wannieckwerkes durch die Erste Brünner, das Jahr 1911 die Fusion mit dem Paukerwerk in Wien und das Jahr 1912 die Gründung der Firma Stefan Röck & Erste Brünner in Budapest. Inzwischen entwickelte sich der Dampfmaschinenbau lebhaft weiter und führte 1905 zum Bau von Dampfmaschinen Bauart Stumpff. Aufgrund der reichen langjährigen Erfahrungen entwickelte sich die Erste-Brünner-Dampfmaschine unter der Leitung von Direktor Smetana und Oberingenieur Schwarz zu jener Bauart, die in der österreichisch-ungarischen Monarchie und im gesamten Ausland einen besonders guten Ruf erlangte.
   Mit der Lieferung von fünf Dampfmaschinen mit einer Leistung von je 3000 PS an das EW [Elektrizitätswerk?] Wien war aus werkstatt-technischen Gründen die Grenze erreicht. Die Dampfmaschine hatte ihre Aufgabe erfüllt und mußte anderen Kraftmaschinen, insbesondere der Dampfturbine, den Weg freigeben. Diese entscheidende Wendung kam besonders drastisch zum Ausdruck, als eines Tages die einst mit Stolz gelieferten Dampfmaschinen-Giganten für das EW Wien als Schrott an die Erste Brünner angeliefert wurden, um daraus Dampfturbinen-Gehäuse zu gießen.
   Ein letztes Aufleben des Dampfmaschinenbaus war die Lieferung von 56 Lokomobilen von 1000 PS und einem Druck von 25 atü nach Stalino, nach einem Entwurf von Kollegen Zitka. In Erkenntnis dieser Entwicklung nahm die Erste Brünner mit der englischen Firma Parsons Verhandlungen auf und begann bereits 1902 mit der Fertigung von Dampfturbinen. Es waren reine Überdruck-Turbinen mit allen ihnen anhaftenden Mängeln, vor allem geringer Wirtschaftlichkeit. Die Fertigung erfolgte im Wannieckwerk; die erste Turbine Bauart Parsons leistete 200 kW.
   Bereits im Jahre 1905 verbesserte Oberingenieur Fürstenau die Parsons-Turbine durch Vorschaltung eines Curtis-Rads (Geschwindigkeitsstufe) vor den Überdruckteil. Hierdurch wurden Wirkungsgrad, Regelung und Betriebssicherheit verbessert.
   Eine weitere Verbesserung ergab 1912 der Ersatz des Curtis-Rads durch vier Gleichdruckstufen durch Oberingenieur Krischker. Diese Bauart Erste-Brünner-Parsons wurde allgemein angewendet und ermöglichte Leistungen bis 5000 kW und darüber bei 3000 U/min. Diese Turbinen arbeiteten bis lange nach dem Ersten Weltkrieg zur vollen Zufriedenheit.
   In weiterer Folge baute Oberingenieur Lösel für die Firma Schicht, Aussig, eine Gegendruckturbine mit zehn Gleichdruckstufen (600 mm Durchmesser), allseits bearbeiteten Leitschaufeln und verhältnismäßig kleinen Dampfgeschwindigkeiten. Ein durch Professor Stodola durchgeführter Abnahmeversuch ergab einen ungewöhnlich hohen Wirkungsgrad von achtzig Prozent. Dieses Ergebnis wirkte alarmierend, und namhafte Turbinenfabriken (AEG, SSW, MAN, Germaniawerft Kiel, Stork/Hengelo) erwarben von der Ersten Brünner Lizenzen für diese Bauart. Die Ausnutzung von mehr als hundert Turbinenpatenten wurde der im Jahre 1924 gegründeten Gesellschaft Turbo N.V. Amsterdam übertragen.
   Ebenfalls in das Jahr 1924 fällt die Fusion mit der Firma Brand & L'Huillier. Besondere Marksteine im Turbinenbau waren im Jahr 1922 die erste europäische Hochdruck-Turbine (32 atü, 4000 °C, 2100 kW) und im Jahr 1925 die erste Höchstdruck-Turbine (100 atü, 500 °C, 20 000 kW; viergehäusig).
   Inzwischen hatte sich jedoch die wirtschaftliche Lage des Unternehmens trotz technischer Höchstleistungen entscheidend verschlechtert. Unter der Führung des Generaldirektors Pauker und des Präsidenten der Wiener Länderbank und Aufsichtsratsvorsitzenden Rotter war die Firma dem Zusammenbruch nahe. Eine Wende bahnte sich im Jahr 1926 an, als Anton Hödl zum Generaldirektor bestellt wurde. Hödl, in Innsbruck geboren und in Prag und Jägerndorf aufgewachsen, hatte an der T.H. Wien studiert, war vor dem Ersten Weltkrieg in Wien, Mährisch-Ostrau und Berlin tätig gewesen und hatte den Ersten Weltkrieg, zuletzt als Hauptmann, auf verschiedenen Kriegsschauplätzen mitgemacht. Vor seinem Eintritt in die Erste Brünner war er Direktor der Witkowitzer Eisenwerke und Zentraldirektor der Lapp-Finze AG in Graz.
   Es ist einmalig, daß es Hödl durch Jahre zäher Verhandlungen gelang, die aufgenommene Dollaranleihe des Bankhauses Lißmann, New York, und die vielen anderen Verpflichtungen gegenüber ausländischen Banken, Steuerämtern und anderen zu liquidieren und den Bestand der Ersten Brünner zu retten.
   Das Unternehmen war in seiner Einrichtung, namentlich in den Fertigungshallen und im gesamten Maschinenpark, veraltet, und große Investitionen und organisatorische Änderungen mußten gleichzeitig durchgeführt werden, wenn das Unternehmen saniert und sein Bestand gesichert sein sollte. So manche unpopuläre Maßnahme, wie Abbau der überhöhten Gehälter und Löhne, Einführung von neuen Akkorden, Entlassungen und vorzeitige Versetzungen in den Ruhestand bei gleichzeitiger Aufnahme neuer Spitzenkräfte, wirkten auf das Betriebsklima verschlechternd und wurden von Nichteingeweihten nicht verstanden, waren aber notwendig und Voraussetzung für die Rettung des Unternehmens.
   In den Jahren 1928/29 wurden überalterte Hallen eingerissen und eine neue Maschinenfabrik mit neuen Werkzeugmaschinen, Montagehallen und Prüfständen errichtet.
   Die Jahre 1935/36 brachten die Abtretung des Wiener Paukerwerkes an die Simmeringer Maschinenfabrik und die Übernahme der Brünn-Königsfelder Maschinenfabrik.
   Im Jahr 1937 wurde das aus Rationalisierungsgründen inzwischen stillgelegte Wannieckwerk an die Waffenwerke Brünn verkauft.
   In den beiden Jahrzehnten von 1926 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges setzte sieh die lebhafte Entwicklung des Turbinenbaus fort. Die kombinierte und mehrgehäusige Bauart bis zu den höchsten Leistungen, Drücken und Temperaturen, aus einem Stück geschmiedete Läufer, die Ausbildung des Niederdruckteils großer Kondensationsturbinen, der Bau von Mehrfachentnahme-Turbinen, Gegendruck-Turbinen und Turbinen für Drehzahlen bis 15 000 U/min nach Professor Röder kennzeichnen den hohen technischen Stand des Turbinenbaus der Ersten Brünner, der bis zum Kriegsende in den Händen von Direktor Krischker, Oberingenieur Stratil, Oberingenieur Imm, Oberingenieur Lechky, Oberingenieur Novotny und Dr. Radavanovicz lag. Um diese Zeit lieferte die Erste Brünner Turbinen weit über das Inland hinaus nach Österreich, Rumänien, Ungarn, Polen und Rußland, nach Errichtung des Protektorats auch nach dem Altreich.
   Besonders erwähnt seien die größten gebauten Turbinen von 56 000 kW für 70 atü und 485 °C.
   Bevor wir den Turbinenbau verlassen, möchte ich noch kurz auf die Entwicklung einer Hochtemperatur-Gasturbine eingehen. In den Jahren 1940 und 1941 bemühte sich Generaldirektor Hödl beim Reichsluftfahrtministerium in Berlin um Beteiligung an der Gasturbinenentwicklung, die in Deutschland durch die Luftfahrt einen starken Auftrieb erhalten hatte. Das RLM kam diesem Wunsche nach, indem es eine Entwicklung förderte, die auf dem Gebiet der Hochtemperatur-Gasturbine von der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig betrieben wurde. Der Leiter dieser Entwicklung war Professor Dr.-Ing. Ernst Schmidt, ein weltweit anerkannter Thermodynamiker. Sein engster Mitarbeiter auf diesem Gebiet war Kollege Professor Dr.-Ing. K. Bammert.
   Mitte 1942 erhielt die Erste Brünner einen Konstruktions- und Fertigungsauftrag vom RLM, der von den beiden vorgenannten Herren betreut wurde. Die Erste Brünner bildete eine Gasturbinengruppe, die von Oberingenieur Lechky geleitet wurde und der die Kollegen Schöllhammer und Prause als verantwortliche Mitarbeiter angehörten. Es wurde eine vierstufige Gasturbine entworfen, die mit wassergekühlten Leit- und Laufschaufeln ausgestattet war. Als Antriebstemperatur für die Gasturbine waren bis zu 1200 °C vorgesehen. Nach vielen Diskussionen und Besprechungen wurde die Turbinenkonstruktion genehmigt und die einzelnen Teilzeichnungen gefertigt. Das war der Stand im Jahr 1943. Danach begann die Fertigung. Es handelte sich um einen recht komplizierten Trommelläufer mit Innenkühlung sowohl der Laufschaufeln als auch der rotierenden Trommel. Die Regelung des Wasserringes war verwickelt, für die Lebensdauer der Turbine aber von entscheidender Bedeutung. Der Stator mit den Leitschaufeln war ebenfalls wassergekühlt.
   In der zweiten Hälfte des Jahres 1944 wurde mit dem mechanischen Probelauf des Läufers begonnen, um die Laufeigenschaften und die Kühlwasserregelung zu überprüfen. Der Läufer wurde mit Dampf angetrieben.
   Anfang 1945 wurde die Gasturbine von Brünn nach Braunschweig verfrachtet und in der Luftfahrtforschungsanstatt aufgebaut. Der wassergekühlte Leitapparat sollte nachgeliefert werden, blieb aber im März 1945 auf dem Transport in Brüx liegen. [Brüx oder Most, liegt nordöstlich von Komotau oder Chomutov, am Rand des Erzgebirges. fj] Nach Kriegsende wurde die Anlage auf Geheiß der Alliierten nach England transportiert. Was dort im Einzelnen mit der Anlage geschehen ist, ist nicht bekannt.
   Die Aufnahme des Baus von Dampfmaschinen durch Heinrich Alexander Luz im Jahre 1821 legte es nahe, sich auch gleichzeitig dem Bau von Dampfkesseln zuzuwenden.
   Es waren zunächst Kammerkessel stehender Bauart, aus handgeschmiedeten Blechen genietet, für einen Betriebsdruck von 3 bis 4 atü und für den Betrieb von Dampfmaschinen einer Leistung von 3 bis 5 PS ausreichend. Bereits diese Kessel mußten behördlich geprüft und einer Wasserdruckprobe mit dem achtfachen Betriebsdruck unterworfen werden.
   In späteren Jahren folgten Walzen- und Flammrohrkessel, im Jahre 1882 Tischbeinkessel und die ersten Wasserrohrkessel, bei denen die Rohre mit geschweißten, durch Stehbolzen versteiften Kammern verbunden waren. Als in der Papierfabrik Okrschischko ein Kesselschaden auftrat, der schwerwiegende Folgen hatte, bewarb man sich um eine Lizenz der Firma Babcock. Als erster Lizenzinhaber auf dem europäischen Festland wurde die Erste Brünner nicht nur die bedeutendste Kesselfabrik der österreichisch-ungarischen Monarchie, sondern des gesamten Festlands. Diese Phase der stürmischen Entwicklung des Kesselbaus ist mit dem Namen von Oberingenieur Schwabe verbunden.
   Um das Jahr 1904 fragten die Babcock-Wilcox-Werke an, ob die Erste Brünner in der Lage sei, für den Aufbau einer Kesselfabrik in Oberhausen drei deutschsprechende Herren (!) zur Verfügung zu stellen.
   Da sich gerade drei Herren politisch exponiert hatten, schlug die Erste Brünner diese vor, die auf diese Weise zu den Gründern der Deutschen Babcock-Werke Oberhausen wurden, und zwar Jurenka als Generaldirektor, Hoffmann als Leiter der Konstruktion und Seidl als Leiter des Verkaufs.
   Um diese Zeit erwarb die Erste Brünner auch die Lizenz von der Firma Green & Sohn für den Bau von Vorwärmern und Überhitzern.
   Parallel zu Dampfkesseln ging auch die Entwicklung von Feuerungen. Es wurden seit 1903 Kettenroste für gute Steinkohlen gebaut, seit 1913 Pluto-Stoker für aschereiche Steinkohle, später Schnetzer-Roste für nordböhmische Braunkohle.
   Um die Brennstoffnot im Ersten Weltkrieg zu lindern, war es naheliegend, vermehrt auf die backende Kohle des Rossitz-Oslawaner Reviers überzugehen. Der Fama nach soll ein Waggonbauer der BKM [Brünn-Königsfelder Maschinen- und Waggonfabrik] gesagt haben: »Treibt die Schlackentemperatur so hinauf, daß die zähe Schlacke dünnflüssig wird!« Da der Vorschlag von einem leitenden Herrn kam, ging man sofort ans Werk und baute, da Geld im Krieg keine Rolle spielt, nicht nur in Oslawan, sondern auch in Grußbach für die dortige Zuckerfabrik und in Brünn für die Textilfirma Hecht derartige Anlagen.
   Die Sache funktionierte eigentlich noch besser als vorgesehen: Es floß nicht nur die Schlacke in ein Wasserbad, wie gewünscht, sondern leider auch gleich die Einmauerung, was nicht im Sinne des Erfinders war.
   Rund zwanzig Jahre später lieferte die Erste Brünner zu einem Skoda-Kessel im Heizkraftwerk Brünn eine Feuerung mit flüssigem Schlackenabzug, die verhältnismäßig bald einen befriedigenden Dauerbetrieb fuhr. Bald darauf erhielt die Erste Brünner von der Westmährischen Elektrizitäts-Gesellschaft den Auftrag auf die Errichtung von zwei Schmelzkesseln für die Zentrale Oslawan. Da man sich bei der Ausführung teilweise an unausgegorene und unvollständige Unterlagen der amerikanischen Babcock-Werke hielt, traten eine Reihe von Schwierigkeiten auf, so daß die Anlagen erst zu Beginn des Rußlandfeldzuges übergeben werden konnten. Da es der Ersten Brünner gelungen war, den ersten brauchbaren Kessel mit flüssigem Schlackenabzug zu bauen, konnten Lizenzen an die Firmen Steinmüller und Walther vergeben werden.
   Durch diese Abschweifung in den Feuerungsbau sind wir den Ereignissen im Kesselbau etwas vorausgeeilt und müssen uns nun dessen Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg zuwenden. Als im Jahr 1920 die Babcock-Wilcox-Werke die Lieferung der Teilkammern einstellten, geriet der Bau von Babcock-Kesseln in Schwierigkeiten. Da erwarb sich Betriebsdirektor Vörsmann mit seinem Meister Pollak große Verdienste, indem es ihm nach monatelangen mühevollen Preßversuchen gelang, diese komplizierten schlangenförmigen Stahlkammern herzustellen.
   Eine zweite Schwierigkeit ergab sich bei der Bearbeitung der in diesen Kammern vorgesehenen elliptischen Löchern. Einem allgemeinen Aufruf von Generaldirektor Hödl folgend, übernahm Oberingenieur Bauer die Konstruktion eines mehrspindeligen Ellipsen-Bohrwerkes, das seine Aufgabe voll erfüllte.
   ln den zwanziger Jahren ging man im Kesselbau zu ständig steigenden Drücken über. Im Jahr 1925 baute die Erste Brünner den ersten Hochdruckkessel mit 30 atü für die Papierfabrik Eichmann in Arnau, bald darauf mit der BKM und Skoda die ersten 64-atü-Kessel für das Heizkraftwerk Brünn. 1928 folgte ebenfalls ein 64-atü-Kessel für die Papierfabrik Spiro in Krumau. Die inzwischen ins Leben gerufene Abteilung für Speisewasser-Aufbereitung konnte das vorerst durch die schlechte Wasserbeschaffenheit gegebene Risiko abwenden.
   Im Hydrierwerk Brüx wurden von der Ersten Brünner sechs 125-t/h-Einheiten erstellt. Für diese Anlage waren ursprünglich sogenannte Deutsche Einheitskessel vorgesehen. In einer erregten Debatte wurde jedoch der Ersten Brünner hinsichtlich der Bauart freie Hand gelassen. Kurze Zeit später verschwand der Deutsche Einheitskessel sang- und klanglos in der Versenkung.
   Bevor wir den Turbinen- und Kesselbau verlassen, sei noch die Gründung des Turbinen- und Kessel-Kartells erwähnt, dem außer der Ersten Brünner die Böhmisch-Mährische-Kolben-Danek, die Skodawerke und die Witkowitzer Eisenwerke angehörten.
   Es würde zu weit führen, wollte man die übrigen Abteilungen des auf sehr breite Basis gestellten Fertigungsprogramms ebenso ausführlich behandeln wie den Turbinen- und Kesselbau. Ich will mich daher auf das Allerwesentlichste beschränken.
   Der Pumpenbau nahm seinen Anfang um 1890 mit der Fertigung von Kesselspeisepumpen Bauart Voit-Hooker. Später wurde der Bau vielstufiger Kreiselpumpen aufgenommen, die die Kessellieferungen ergänzten. In weiterer Folge kam der Bau von Umwälzpumpen hinzu, der in der Lieferung einer größeren Zahl derartiger Pumpen riesiger Abmessungen nach Ägypten gipfelte. Die Abteilung wurde lange von den Kollegen Oberingenieur Polaczek und Czopek geführt.
   Der Bau keramischer Maschinen ist etwa so alt wie der Pumpenbau; er trat 1893 an die Stelle des aufgelassenen Textilmaschinenbaus. Die Fertigung umfaßte zunächst Ziegelpressen, später auch Kohlebrikettpressen, Schamottepressen, Steinbrecher und anderes mehr.
   In den Jahren 1911 bis 1918 wurden Dieselmotoren nach einer Lizenz der Firma Sulzer/Winterthur gebaut.
   Für eine Firma, die Kessel und Turbinen fertigte, und somit die besten Voraussetzungen für den Bau vollständiger Dampfkraftanlagen mitbrachte, war es naheliegend, in ihr Produktionsprogramm auch den Rohrleitungsbau aufzunehmen, der sich dann unter der Führung der Oberingenieure Chomout und Portisch als recht einträgliche Sparte erwies.
   In Zusammenarbeit mit der Firma Gefia in Wien widmete sich die Erste Brünner auch der Wasseraufbereitungs- und Klimatechnik.
   Ein weit zurückreichender Fabrikationszweig sind Zuckerfabriks-Einrichtungen entsprechend dem seit der Gründung der Ersten Brünner betriebenen Apparatebau. Ein besonderer Aufschwung ist um die Jahrhundertwende zu verzeichnen, als neue Herstellverfahren und die weitgehende Mechanisierung moderne Einrichtungen verlangten. In dieser Zeit entwickelte sich die Abteilung unter der Leitung von Direktor Braunbeck und den Brüdern Vojtech zu einem wichtigen und für den Umsatz des Unternehmens bedeutenden Fertigungs-Sektor. Vollständige Zuckerfabrikseinrichtungen, oft zusammen mit der Kraftzentrale (Kessel, Gegendruckturbine und Rohrleitungen) erlangten Weltruf. Die Lieferungen gingen in die Monarchie, nach England, Polen, Rußland und das fernere Ausland.
   Das reiche Fertigungsprogramm der Ersten Brünner umfaßte schließlich noch Kühlanlagen, Kunsteisbahnen sowie Einrichtungen für Schlachthöfe, Brauereien und Zementfabriken.
   In die jüngere Zeit fällt die im Auftrag von Generaldirektor Hödl durch Professor Jehliczka betreute Entwicklung eines Kohlenstaubmotors.
   Schließlich seien noch Einrichtungen für Ölraffinerien genannt, die im Schwesterwerk, der Brünn-Königsfelder Maschinenfabrik, gebaut wurden, ebenso Eisenbahn- und Straßenbahnwagen.
   Ein Werk von der Leistungsfähigkeit der Ersten Brünner wurde während der beiden Weltkriege naturgemäß auch in großem Umfang zur Herstellung von Kriegsmaterial herangezogen. Im Ersten Weltkrieg waren dies in der Hauptsache Munitionshülsen (bis 30 cm Durchmesser), im Zweiten Weltkrieg Granathülsen (8 bis 10 cm Durchmesser), Zünder, Bombenabwurfgeräte, Granatwerfer, Antriebsturbinen für Minensuchboote und Zerstörer.
   Die umfangreichen und schwierigen Aufgaben eines so vielgestaltigen Fertigungsprogramms konnten nur gelöst werden aufgrund der im Rückblick auf den Turbinenbau skizzierten durchgreifenden Modernisierung des Werks durch Generaldirektor Hödl. Auf diese Weise hatte Direktor Molak die Möglichkeit, die vielfältigen Anforderungen, die an ein führendes Unternehmen mit Weltruf gestellt wurden, in umsichtiger und tatkräftiger Weise zu erfüllen. Im einzelnen erwarb er sich besondere Verdienste um die Entwicklung der Grau- und Metallgießerei und des Eingießens von Stahlschaufeln in Turbinen-Leiträder sowie des Gusses schablonierter Turbinengehäuse und anderer Teile bis zu einem Gewicht von 24 Tonnen.
   Nachdem nun in großen Zügen die technische Entwicklung in den einzelnen Abteilungen der Ersten Brünner gestreift wurde, soll noch kurz über die letzten Tage des Unternehmens berichtet werden, mit dessen Schicksal seine Angehörigen in guten und bösen Tagen bis zu seinem Ende so eng verbunden waren.
   Als sich Mitte April 1945 die Bombenangriffe auf Brünn immer mehr verstärkten, rief das Fehlen von entsprechenden Luftschutzräumen in der Belegschaft große Unruhe und Unsicherheit hervor. Um einigermaßen Ruhe und Ordnung zu schaffen, wurde angeordnet, daß sich die Belegschaft bei Fliegeralarm in die Sandgrube des nahegelegenen Paradies-Wäldchens zu begeben hat.
   Dieser Ort gab jedoch der Belegschaft kein Gefühl der Sicherheit, so daß schließlich jeder auf seine Art Schutz suchte, wodurch die Belegschaft vollkommen außer Kontrolle geriet, und der Betrieb zum Erliegen kam.
   Als am 19. April die Fliegeralarm-Anlage durch Bomben zerstört wurde, erfolgte keine Warnung mehr; es gab bereits viele Verwundete im Werk, das Chaos wurde immer größer. Nun wußte jeder, daß eine neue, unheimliche Lage eingetreten war.
   In einer sofort einberufenen Direktions-Konferenz gab Generaldirektor Hödl den Auftrag, die Werkstätten für die Dauer einer Woche zu schließen. Im Stillen aber glaubte niemand mehr an eine Wiederöffnung.
   Das Drama des Zusammenbruches nahm seinen Lauf. Viele der deutschen Kollegen verließen mit ihren Familien im Wege der Evakuierung die Stadt, ebenso alle älteren Beamten und Direktoren, die nicht durch eine Kriegsdienstleistung zum Ausharren verpflichtet waren.
   Generaldirektor Hödl hielt mit einem kleinen Stab von Mitarbeitern die Stellung, ja es wurde sogar noch einiges Kriegsmaterial verladen und abtransportiert, wobei Hödl und sein Begleiter Berka (in Vertretung von Molak) selbst Hand anlegten.
   Die Ereignisse überstürzten sich nun. Ende April hielt Generaldirektor Hödl unter dramatischen Umständen mit einem kleinen Häuflein seiner Getreuen eine letzte Mitarbeiter-Konferenz ab, wobei er alle Anwesenden jeder weiteren Verpflichtung enthob. Er stellte Geld und Fahrzeuge zur Verfügung und verließ gleichzeitig mit Direktor Krischker das Werk.
   Nach dem völligen Zusammenbruch setzte nun die uns allen noch in bitterster Erinnerung gebliebene Vertreibung und Aussiedlung mit allen ihren Nöten, Gefahren und Entbehrungen ein. Insbesondere gedenken wir des erbarmungslosen und unvergessenen Brünner Todesmarsches, bei dem Tausende unter der Last der Entbehrungen und der Heimatlosigkeit zusammenbrachen.
   Mitgerissen von dem Strom der Flüchtenden und Ausgewiesenen ging auch die Gefolgschaft der Ersten Brünner auf schicksalsschweren und gefahrvollen Wegen unbekannten Zielen entgegen. In Österreich, der sowjetischen Besatzungszone und in der Bundesrepublik fand sie eine neue Heimat. Ein fühlbarer engerer Kontakt zwischen den Kollegen der einzelnen Abteilungen kam nicht zustande. Eine Ausnahme bildete die Turbinen-Abteilung, die als größte und bedeutendste Abteilung berufen schien, den Namen der Ersten Brünner auch in Deutschland fortleben zu lassen. Der Großteil der Kollegen aus dem Turbinenbau fand in namhaften Turbinenfirmen wie AEG, Escher-Wyß, Gutehoffnungshütte, MAN und Siemens Aufnahme, und so mancher Konstrukteur konnte mit seinen eigenen, im Rahmen der Lizenzverträge für die genannten Firmen gefertigten Zeichnungen ein freudiges Wiedersehen feiern. Es lag wohl an den gemeinsamen Interessen dieser Kollegen, daß sich bald wieder freundschaftliche Beziehungen ergaben.
   Besonders erwähnenswert ist, daß die Kollegen Bauer, Böhm, Helbich, Odraczka, Stratil und Wollek sich bereits im Jahr 1950 zu einer Arbeitsgruppe zusammenfanden, um in der Maschinenfabrik Krauß-Maffei in München-Allach den Turbinenbau der Ersten Brünner neu ins Leben zu rufen und seine Tradition weiterzuführen. Leider machte zwei Jahre später eine ernste finanzielle Krise bei Krauß-Maffei diesem erfolgversprechenden Aufbau ein jähes Ende.
   Ein zweiter Versuch, den Turbinenbau der Ersten Brünner bei der Werft Blohm & Voß in Hamburg zu neuem Leben zu erwecken, scheiterte. Damit hatte der Turbinenbau der Ersten Brünner in Hamburg sein eigentliches Ende gefunden.
   Ich möchte jedoch diese Rückschau nicht abschließen, ohne nochmals unseres Generaldirektors Hödl zu gedenken, in dessen Hand zwanzig Jahre lang das Geschick der Ersten Brünner lag. Wie schwer seine Aufgabe war, eine im Grunde deutsche Firma durch lange Jahre rücksichtslosester Konkurrenz und politischer Widerwärtigkeiten zu steuern, wissen wir alle. Nach dem Zusammenbruch baute er sich in Sarnthein in der Nähe von Bozen auf seinem Wirtschafts- und Waldbesitz eine neue Lebensgrundlage auf. In seiner gewohnten Art, mit Fleiß, Tatkraft und Unermüdlichkeit, wirkte er nicht nur zum Wohle seiner Familie, sondern weit darüber hinaus zum Nutzen und zur Förderung des gesamten Sarntals. Das kam wohl am ergreifendsten zum Ausdruck, als er im Feber 1972 in Sarnthein zur ewigen Ruhe gebettet wurde. Das gesamte Sarntal, die Männer und Frauen in ihren südtiroler Trachten und die freigestellte Schuljugend, wohl an die tausend Sarntaler, waren gekommen, um ihrem hochgeehrten und überaus beliebten Waldbauern Hödl, wie er sich selbst immer nannte, das letzte Lebewohl zu sagen.
   Generaldirektor Hödl war ein Vorgesetzter, der hohe Anforderungen an seine Mitarbeiter stellte, der aber auch stets Verständnis für ihre Anliegen und Sorgen zeigte. Seine Verehrung und Anhänglichkeit äußerte sich wohl am schönsten anläßlich seines 80. Geburtstags, als ihm ein Buch überreicht wurde, das die Glückwünsche von mehr als hundert Kollegen und die Schilderung seines Lebenslaufs enthielt. Seinen 90. Geburtstag verbrachte er im Kreis einiger früherer Mitarbeiter im Hause seiner Tochter in Oberalm bei Hallein, die damals nicht ahnen konnten, daß ihr Generaldirektor bald darauf heimgehen würde.
    
   Erste Brünner Textstand: 31. 12. 1973

Siehe auch die ausführliche Geschichte der Ersten Brünner bei Albert Gieseler

Anschriftenliste
BAMMERT Karl, Prof. Dr.-Ing., 3000 Hannover, Alleestraße 3
BARENT Hermann, 7000 Stuttgart-S, Liststraße 15
BAUER Josef, Obering., 8032 Gräfelfing, Otilostraße 12
BERKA Vinzenz, Dipl.-Ing.,8980 Oberstdorf, Holzerstraße 17
BERON Rudolf, Dipl.-Ing., A-1070 Wien, Mondscheingasse 7
BISTRITZKY Josef, 6463 Freigericht, Kirchstraße 22
BÜNZL Anton, 7080 Aalen, Tulpenweg 14
BUHM Franz, 7920 Heidenheim Eisenbergstraße 10
BRICHTA Hans, Obering., A-6890 Lustenau, Reichsstraße 66
BÖHM Franz, Monteur, 7920 Heidenheim Eisenbergstraße 10
CHRIST Franz, 8069 Wolnzach M., Preysingstraße 43
CZANDERLE Wilhelm, 7501 Forchheim, Silberstreifen 47
DOUDERA-BARTL Elfriede, Frau, A-1160 Wien, Possingergasse 59-61
DOWRTH Karl, 8450 Amberg, Gümbelstraße 1 a
LÜSCHER Ferdinand, Dipl.-Ing., 8000 Münthen 70, Höglwörtherstraße 250
DOLESCHAL Fritz, 8112 Bad Kolhgrub
ETTLER Albert, Dipl.-Ing.
FLICKSCHUH Robert, Obering., 3070 Nieburg, Berliner Ring 164
FRYLETZKY Herbert, Ing., 8501 Heroldsberg, Schiestlstraße 15
FRYLETZKY Willibald, Dipl.-Ing., 5000 Köln, Eichendorffstraße 6
GÄRTNER Ernst G., Dipl.-Ing., 5982 Neuenrade, Poststraße 9
GOERK Eduard, Dipl.-Ing., 8520 Erlangen, Adalbert-Stifter-Straße 6
GRUNER Ernst, Dipl.-Ing., 7800 Ulm, Wagnerstraße 65
HAAS Erwin, Dipl.-Rfm., A-1090 Wien, Paul-Ehrlisli-Straße 28
HAWELKA Emanuel, A-2344 Ma-Enzersdorf, Hohe Wand 28
HÄNSCHKE Albert, Dr. Ing., 1489 - Welsville/N. Y. USA
HEINRICH Wilhelm, Ing., 8860 Nördlingen, Augsburger Straße 7
HEINZ Rudolf, Ing., 4222 Friedrichsfeld, Poststraße 7
HELBICH Anton, Dipl.-Ing., 6710 Frankenthal, Karl-Marx-Straße 16
HERODEK Arnold, Ing., 8871 Haldenwang
HIEBEL Ridiard, Ing., A-1130 Wien, Hermesgasse 1 a
HILLE Hans, 6271 Wörsdorf, Fackenhofer Weg 8
HINGLER Walter, Obering., A-5020 Salzburg, Aignerstraße 9 a
HOFBAUER Hans, Dipl.-Ing., 8921 Kinzau 39
HÖGER Rudolf, Prof. Dr. techn., 8500 Nürnberg, Kleestraße 52
HOLASEK, A-8045 Graz-Andriz, Grazer Straße 44 a
JANDL Franz, 7531 Wilferdingen, Buchwaldweg 7
JAROSCH Trude, Frau, 8000 München-Karlsfeld, Sommerstraße 11
JEHLICZKA E., Prof. Dr.-Ing., 7231 Hemmingen, Alte Schöckingerstraße 3
JELLINEK Hugo, 8940 Memmingen, Braunstraße 31
JELLINEK Otto, 8700 Würzburg, Seelbergstraße 3
KELPIEN Karl, 8000 München 15, Adlzreiterstraße 9
KMUNICZEK Willi, 7920 Heidenheim, Mozartstraße 12
KODAL Norbert, 8136 Fercha bei Starnberg, Nr. 114
KOHOUTEK Walter, Dr.-Ing. Dr. mont., 8000 München 21, Landsberger Straße 229
KRIEGER Thilde, 8000 München 50, Tubeufstraße 17
KREUZ Franz, Dipl.-Ing., A-6300 Angath bei Wörgl
KUCZERA Oskar, 8060 Dachau, Karlsbader Ring 13
KUTALEK Arthur, 8103 Oberammergau, St. Gregorstraße 36
KLIMA Franz, Prof. Dr. techn., A-1010 Wien, Postgasse 13
LANDSPERSKY Karl, 8900 Augsburg, Weißenseestraße 3
LECHKY Franz, Obering., 8391 Obernzell, Hameterstraße 4
LUDWIG Karl, Ing., 7161 Fichtenberg
MANDELIK Franz, Dipl.-Ing., 8000 München 68, Allacher Straße 9
MOLAK Rudolf, Dipl.-Ing., 4223 Voerde, Grünstraße 57 a
MOTHEL Johann, 7000 Stuttgart 60, Wallmerstraße 82
MÜLLER Alfred, Dipl.-Ing., 6000 Frankfurt-Eschersheim, Niedwiesenstraße 68
NOVOTNY Anton, Ob. Mont., 8000 München 50, Korb. Beerstraße 27/I
OHNHEISER Josef, 6800 Mannheim 81, Am Gehengraben 23
ORGONYl Alois, 6330 Wetzlar, Stoppelberger Hohl
PAZOFSKY Oskar, Dipl.-Ing., A-1190 Wien, Nußwaldgasse 9
PALZER Rudolf, 4200 Oberhausen, Grenzstraße 81
POKORNY Franz, Ing., 8063 Odeishausen
PRAUSE Rudolf, Ing., 8500 Nürnberg, Sinnbronner Straße 68
PRAUSE Editha, Fräulein, 8500 Nürnberg, Sinnbronner Straße 68
RICHTER Herbert, Dipl.-Ing., 7988 Wangen, Eppinger Halde 63
RICHTER Waldemar, Dipl.-Ing., 4200 Oberhausen, St. Oskarstraße 25
RUBASCH Martin, 7530 Pforzheim, Liebeneckstraße 13
SEDLAK Adolf, Y-Zagreb, Okrug II, Gregorciceva 4
SEDLATSCHEK-PRAGER Heli, Frau, 4500 Osnabrück, Moorlandstraße 37
SEIBT Karl, Ing., 8000 München 71, Engadiner Straße 30
SONNEK Josef, Ing., A-8055 Graz, Triester Straße 345
SOPPER Emil, Ing., 8500 Nürnberg, Galvanistraße 44
SOPPER Otto, 8500 Nürnberg, Pettenkoferstraße 9
SWIETOCHOWSKI v. Olivier, Dipl-Ing., 5070 Bergisch Gladbach, An der Joch 73
SCHEDAY Stefan, Dipl.-Ing., 8500 Nürnberg, Hufelandstraße 72
SCHIEL Hans, Dr.-Ing., X-409 Halle/Neustadt, Block 032/5/13 DDR
SCHILHHAN Hans, Ing., 8201 Großkarolinenfeld, Blumenstraße 41
SCHMIDT Hans, 7336 Uhingen, Teckstraße 9
SCHULLHAMMER Franz, Dipl.-Ing., 8351 Pleinting, KW Bayernwerk
SCHWIHALEK A., Ing., 8414 Maxhütte Haidhof
STRAKA Karl, Ing., 8021 Großhessenlohe, Am Grundelberg 2
SCHINDLER Gertrud (Bayer), Frau, 8500 Nürnberg, Oedenburger Straße 121
THIEL Emil, Ing., 6967 Sechach-Helde 269
TOBOLAR Robert, Dr. jur., 8000 München 80, Josef-Ritz-Weg 71
TOMANEK Hans, 6455 Klein Auheim, Schillerstraße 43
TRHAL Stefan, Ing., 3100 Celle, Illumlage 26
URBRICH Hans, Ing., A-1020 Wien, Mayengasse 7
WACHTEL Karl, A-1060 Wien, Gumpendorfer Straße 109
WALDMANN K., Frau, 7500 Karlsruhe W., Schumannstraße 1
WAHLNOHA Emil, 7900 Ulm, Heidenheimer Straße 48
WATZKE Erich, Dipl.-Ing., 5960 Olpe-Biggesee, Hardtweg 7
WEINERTH Hans, Dipl.-Ing., 6348 Herborn, Burgberg 14
WIENAND Josef, 6000 Frankfurt-Bonames, Fliederweg 19
WOIDICH Gustaf, Ing., 7100 Heilbronn-Böcking, Im Haseltor 101
WAUSCHEK Adolf, 8072 Manching, Geisenfelder Straße 15
ZIMNIC Karl, Dipl.-Ing., CH-8023 Zürich 9/48, Bugen-Huber-Strasse 2
ZIMNIC Oskar, Ing., A-4854 Weißenbach, Forstamt 89

Von Fritz Jörn in den Computer eingelesen im Jänner 1997. In der Adressenliste stecken eventuell noch Lesefehler... Die Schreibweise »Maschinenfabriks-Gesellschaft« oder »Maschinenfabriks-Gesellschaft« ist auch im Original uneinheitlich.

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Fritz Jörn, Burbacher Straße 2, 53129 Bonn, Tel. und Fax 0228-211035, mobil 0171-3322017, E-Mail Fritz@Joern.De, www.Joern.De
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Zu den Memoiren Anton Hödls,
speziell zum Beginn seiner Tätigkeit bei der Ersten Brünner
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